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1. Preußischer Kinderfreund - S. I

1859 - Königsberg : Bon
Preußischer Kind er freu nd. Ein Lesebuch für Volksschulen, zusammengestellt von A. G. Director, und I. A. Kelter, Seminar-Oberlehrer am Königlichen Waisenhause zu Königsberg. Neue umgearbeitete Ausgabe. Einhundcrtzweitc, der neuen Ausgabe fünfte Auflage. Für Preußen mit Anhängen, die Heimathskunde der betreffenden Provinz enthaltend: Prov. Brandenburg von Strübing in Berlin. — Prov. Posen von Kaest in Posen. — Prov. Wcstphalen von E. Keller in Petershagen. — Prov. Pommern von A. Lincke in Stettin. — Prov. Preußen von I. A. Vetter in Königsberg. — Rheinprovinz von Dr. P. Wirtgen in Coblenz — Prov. Schlesien von H. Adami in Breslau. — Prov. Sachsen von Th. Kriebitzsch in Halberstadt. — Preis uneingebunden 7y2 Sgr. Die alte Ausgabe des Kinderfreundes ü 6>/2 Sgr., so wie die-Heimath stunden der Provinzen ir 2 Sgr., für Posen iy2 Sgr., find noch besonders zu haben. Königsbergs Verlag von I. H. Bon. 1859.

2. Preußischer Kinderfreund - S. III

1859 - Königsberg : Bon
Der preußische Kinderfreund ist vor zwanzig Jahren von Königsberg anspruchslos ausgegangen und hat, wie in der östlichen Hcimatb, in allen Provinzen des preußischen Vaterlandes und darüber hinaus günstige Auf- nahme und Verbreitung gefunden. Wie ein sanfter Regen nach langer Dürre wurde das Buch willkommen geheißen in dem, was es der Schule bot. Aber der Kreis des gegebenen Bildungsstoffes war zu enge. Die Herausgeber hatten ein möglichst wohlfeiles Schullesebuch liefern wollen und darum in demselben^ die Landes - und Volkskunde und andere Bildungsstoffc nur schwach vertreten können. Diesem Mangel abzuhelfen, wurden auf dringendes Begeh- ren vieler Lehrer in nachfolgenden Auslagen Hauptpunkte und Ucberstchten aus der Erdkunde, Geschichte, Naturlehre rc. angeschlossen; diese Umrisse sollten dem Schüler für die Lehrstunden nur zum Anhalte dienen und durch den Unterricht belebt werden. Aber das Gegebene genügte bald um so weniger, als nach höherer Anordnung aller Sachuntcrricht unmittelbar an das Lesen anzuschließen war. Wie war nun zu helfen? Eine gänzlich umgearbeitete Ausgabe des Buches hätte in der Schule zu störend in den Fortgcbrauch vor- handener Exemplare der alten Ausgabe eingegriffen, und einzelne nicht durch- greifende Verbesserungen konnten nicht befriedigen. Endlich bot der Verleger zu bedeutender Vermehrung der Bogenzahl des Kinderfreundes ohne erhebliche Preiserhöhung die Hand und ermuthigte dadurch, frisch an's Werk zu gehen für die Neugestaltung des Buches nach den erhöheten Anforderungen. So ist vorliegende neue Ausgabe des preußischen Kinderfreundes entstanden. Sie enthält mit Ausscheidung nur weniger Nummern alles der Schule Liebgewordene der alten Ausgabe nahe beisammen. An die Stelle ausgeschiedener und der versetzten naturkundlichen Stücke sind andere einge- schaltet, durch welche der Herausgeber öffentlich ausgesprochenen Wünschen hat entgegenkommen wollen. Sprüchwörtcrgruppcn, nach einzelnen Erfahrungs- kreisen geordnet, wollen daraus erhellende Lebensweisheit zur Anschauung bringen und außer der Schule auch Vätern Gelegenheit bieten, lehrhaft auf ihre Kinder einzuwirken. An die Lesestücke der auf diese Weise wenig veränderten alten Ausgabe schließen sich als neu:

3. Preußischer Kinderfreund - S. 2

1859 - Königsberg : Bon
2 Dornen verwunden. Die welken Blätter fallen. Feige Leute fliehen. Ruchlose Menschen fluchen. Böse Kinder lügen. Reine, kindliche Freu- den laben. Ein unfriedliches, zänkisches Wesen missfällt. Ein stiller, sanfter Sinn gefällt. 5. Es ist nur Ein Gott. Sechs Tage sind Arbeitstage. Sieben Tage sind eine Woche. Zwölf Monate sind ein Jahr. Fünfzehn Stück sind eine Mandel. Sechzig Stück sind ein Schock. Hundert Jahre sind ein Jahrhundert. Kein Mensch ist fehlerfrei. Mein Vaterland ist groß. Unser Leben ist kurz. Unser Tod ist gewiss. Jeder Vorsatz sei ein guter. Deine schöne Jugendzeit ist kurz. Alle unsere Freuden sind vergänglich. Dieser mein Leib ist sterblich. Jedes rechtschaffene Bestreben ist lobenswertst. Jede ernste Anstrengung ist segensreich. 6. Die Witterung Ostpreußens ist unbeständig. Der Umfang Königs- bergs ist bedeutend. Die Quellen des Rheines liegen hoch. Der Biss des tollen Hundes ist tödtlich. Der Saft des Bilsenkrautes ist giftig. Die jungen Knospen der Quitschen dienen als Thee. Die Wirkungen des Branntweins sind verderblich. Der Lauf der Weichsel ist 140 Meilen. Der Boden unseres Vaterlandes ist eben. Die Kunst zu schreiben ist alt. Der Eifer zu lernen ist löblich. Die Lust zu spotten ist unedel. Die Begierde zu glänzen ist verwerf- lich. Das Streben zu nützen ist lobenswerth. 7. Der Arsenik ist ein starkes Gift. Der Stahl ist gehärtetes Eisen. Bescheidenheit ist eine liebenswürdige Tugend. Sechzig Stück sind vier Mandel. Die Erde ist eine Vorbereitungsschule. Der Himmel ist unser Vaterland. Die Sünde ist unser Verderben. Gott ist unsere Zuversicht. Die Eltern sind deine Wohlthäter. Jesus sei mein Vor- bild. Die Sprache ist ein Vorzug des Menschen. Das Geldmünzen ist ein Vorrecht der Obrigkeit. Die Schwimmfüße sind ein Kenn- zeichen der Wasservögel. Der Quarz ist ein Bestandtheil des Granits. Besonnenheit ist ein Kennzeichen weiser Menschen. Die Citrone ist eine Frucht der südlichen Länder. Der Gehorsam ist die vornehmste Tugend der Kinder. Treue war eine Zierde der alten Deutjchen. Die Jura ist ein Nebenfluss der Memel. Graudenz ist eine Festung an der Weichsel. Jerusalem war die größte Stadt im jüdischen Lande. Trägheit ist die Unlust zu arbeiten. 8. Der Landmann bearbeitet das Feld. Die Schiffe haben Segel. Das Wasser trägt Schiffe. Der Winter baut Brücken. Die Kinder

4. Preußischer Kinderfreund - S. 4

1859 - Königsberg : Bon
4 Der Schiffer senkt das Senkblei auf den Grund. Scharfe Winde dringen überall durch. Die Noth drängt oft die Menschen. Im Alter verbündet (gewöhnlich: erblindet) Mancher. Leidenschaf- ten verblenden leicht den Verstand. Die Früchte sitzen an den Zweigen. Ueberschwemmungen setzen ganze Gegenden unter Wasser. Der Schlafende liegt gewöhnlich. Der Schläfrige legt sich. Die Weichsel hiesst schnell. Man flosst das Bauholz. Die Kuh milcht. Die Magd melkt die Kuh. Federn wiegen nicht viel. Der Krämer wägt die Waaren. Die Augenblicke verschwinden schnell. Viele Menschen verschwenden ihr Ver- mögen. Das Füllen saugt. Die Stute säugt ihr Füllen. Manche Wörter lauten einander ähnlich. Der Glöckner läutet die Glocken. Das Metall schmilzt. Der Schmelzer schmelzt das Metall. Das Malz dorrt. Die Hitze dörrt das Malz. 12. Königsberg an dem Pregclflusse ist die Hauptstadt Ostpreußens. Die großen Flüsse entspringen gewöhnlich auf hohen Bergen. Bei dem Dorfe Rossbach in Thüringen ist ein berühmtes Schlachtfeld. In dem Wupperthale gibt es viele Fabriken. Die Festungswerke um Danzig sind sehr stark. Unter der Regierung Friedrich Wilhelm's des Dritten ist die Erbunterthänigkeit aufgehoben. Neben der Stadt Graudenz an der Weichsel liegt die Festung gleiches Namens. Alte Leute tragen die Augen in der Tasche, die Füße in den Händen. Mor- genstunde hat Gold im Munde. Der Festung Pillau gegenüber be- findet sich die frische Nehrung. Längs der Weichsel liegen sehr frucht- bare Niederungen. Unweit der Stadt Eisenach liegt die Wartburg. Unfern der Stadt Schwetz an der Weichsel ist neulich ein Gypslager entdeckt worden. Der Maulwurf wird über der Erde leicht gegriffen. Die preußische Armee unter Friedrich dem Großen siegte oft. Inner- halb des südlichen Polarkreises ist noch kein Land aufgefunden wor- den. Oberhalb Danzig, an der montauer Spitze, theilt sich die Weichsel in zwei Arme. Der Pregel mündet eine Meile unterhalb Königsberg bei Holstein in's frische Haff. Der schiefe Thurm zu Thorn ist be- kannt. Die Ostsee wirft vielen Bernstein an die samländische Küste. Luther trat auf dem Reichstage zu Worms vor den Kaiser Karl den Fünften. In der Schlacht wird das Gepäck hinter die Schlachtreihe gebracht. Im Frühlinge kehren die Störche zu uns zurück.. Der Rhein fließt durch den Bodensee. Der nächste Landweg von Königs- berg nach Memel führt über die kurische Nehrung. Der Epheu schlingt sich um die Bäume. Gegen eine gerechte Sache zu streiten bringt immer Verderben. Alle Sünde geschieht wider den Willen Gottes. Die Blüthen und Blätter der Schafgarbe werden zu einem heilsamen Thee gegen Brustbeschwerden gebraucht.

5. Preußischer Kinderfreund - S. 21

1859 - Königsberg : Bon
21 15. Der kluge Staar. Ein durstiger Staar wollte aus einer Wasserflasche trinken, und konnte das Wasser in derselben mit seinem kurzen Schnabel nicht er- reichen. Er hackte in's dicke Glas, und vermochte nicht es zu zer- brechen. Er stemmte stch gegen die Flasche, sie umzuwerfen; aber dazu war er zu schwach. Jetzt kam er durch seine Klugheit und sein Nachdenken auf den glücklichen Einfall, dass er Steinchen zusammen las und sie in die Flasche warf, wodurch das Wasser endlich so hoch stieg, dass er es erreichen und seinen Durst löschen konnte. Ermüde nicht beim Lernen, so schwer es dir auch wird; durch anhaltenden Fleiss erreicht man das gesteckte Ziel. 16. Lur Macht. Schlaf' und träume, liebes Kind! Träume, dass die heil'gen Engel, Kinder Gottes ohne Mängel, deine Spielgesellen sind. Schlaf' und träume, liebes Kind, dass die Kinder hier auf Erden sterblich sind und Engel werden, wenn sie fromm gewesen sind. Gleim. 17. Vas Mothkehlchen. Ein Rothkehlchen kam in der Strenge des Winters an das Fenster eines frommen Landmannes, als ob es gern hinein möchte. Da öffnete der Landmann sein Fenster und nahm das zutrauliche Thierchen freund- lich in seine Wohnung. Nun pickte es die Brosamen und Krümchen auf, die von des Landmanns Tische fielen. Auch hielten die Kinder im Hause das Vöglein lieb und werth. Aber als nun der Frühling wie- der in das Land kam, und die Gebüsche sich belaubten, da öffnete der Landmann sein Fenster, und der kleine Gast flog wieder in das nahe Wäldchen, baute sein Nest und sang sein fröhliches Liedchen. Der Winter aber kehrte wieder, und siehe! da kam das Rothkehl- chen abermals in die Wohnung des Landmannes und hatte sein Weib- chen mitgebracht. Der Landmann sammt seinen Kindern freuten sich sehr, als sie die beiden Thierchen sahen, wie sie aus den kleinen Aeuglein zutraulich umherschauten; und die Kinder sagten: Die Vögelchen sehen uns an, als ob sie Etwas sagen wollten. Da antwortete der Vater: Wenn sie reden könnten, so würden sie sagen: Freundliches Zutrauen erwecket Zutrauen, und Liebe erwecket Gegenliebe. Krummacher. 18. Die Ameise. Du fauler Tropf, der miissig ist, Die Ameis’ schau mal an, Dein’ Meisterin sie worden ist, Die dich viel lehren kann; Schau, wie sie ist ergeben Der Arbeit Tag und Nacht. Schäm’ dich, wenn du dein Leben In Faulheit zugebracht. Des Krmben Wvmderhorn.

6. Preußischer Kinderfreund - S. 6

1859 - Königsberg : Bon
6 Lüste! Meidet alle Verführung! Nehmet euch der Armen an! Liebet eure Feinde! Thut wohl euren Widersachern! Quäle niemals ein Thier! Hüte dich vor der ersten Sünde! Befleißige dich der Recht- schaffenheit! Einschlaget euch der unnöthigen Sorgen! Mache dich nicht theilhaftig fremder Sünden! Wie schön ist Gottes Welt! Liebten doch alle Menschen die Wahrheit! Wehe den ungerathenen Kindern! Wie lieblich ist ein milder Frühlingstag! Ii. Zusammengezogene Sähe. 15. Die Säugethiere, Vögel und Amphibien haben rothes, warmes Blut. Die drei Vermögen des menschlichen Geistes sind das Erkennt- niss-, Begehrungs- und Empfindungsvermögen. Die Fische sowohl als auch die meisten Amphibien legen Eier. Theils die Sonne, theils der Mond und die Sterne geben der Erde Licht. Die Waldbäume sind theils Laubhölzer, theils Nadelhölzer. Nicht nur die Katzen, son- dern auch die Hunde sind eigentlich Raubthiere. Nicht nur Vögel, sondern auch einige Säugethiere, z. B. die Fledermäuse und viele In- sekten fliegen in der Luft. Die Thiere können sich willkürlich bewegen, nicht aber die Pflanzen. Der Blitz nur, nicht der Donner kann zünden. Nicht der gemeine Frosch, sondern der Laubfrosch ist grün. Nicht das Fleisch, wohl aber der Pelz der Marder wird benutzt. Petrus, An- dreas und Johannes waren Apostel; Paulus auch. Nicht die Thaten bestimmen den Werth des Menschen, sondern die Absichten in seinem Thun. Entweder geringe Anlagen, oder Trägheit, Nachlässigkeit und Unaufmerksamkeit sind an den schlechten Fortschritten der Schüler Schuld. Entweder Leichtsinn oder Bosheit sind Ursachen der Sünden. Aus dem Morgenlande smd sowohl die Pest als die Masern zu uns ge- kommen. 16. Die Sonne erleuchtet und erwärmt die Erde. Der Mensch soll beten und arbeiten. Fromme Menschen lieben und verehren den Schöpfer Himmels und der Erde. Die Luft kann sowohl ausgedehnt als auch zusammengepresst werden. Die Strümpfe werden theils gestrickt, theils gewebt. Der Mond erwärmt nicht, sondern erleuchtet nur die Erde während der Nacht. Der Lein wird gewöhnlich nicht gemähet, sondern gezogen. Die Blüthen der Kartoffeln sind entweder röthlich oder bläulich oder weiß. Die Stengel der Pflanzen sind theils glatt, theils behaart. Die Kröten sind zwar hässlich, aber nicht giftig. Gott ist der Schöpfer, Erhalter und Regierer der Welt. Unsere Hausthiere sind theils Säugethiere, theils Vögel. Die Bienen sind

7. Preußischer Kinderfreund - S. 7

1859 - Königsberg : Bon
7 nicht nur emsige, sondern auch nützliche Thiere. Die Fledermaus ist kein Vogel, sondern ein Säugethier. Die schönsten und schmackhaftesten Fische halten sich in süßem Wasser auf. Die wildesten und blutgierigsten Thiere leben in heißen Ländern. Das erste, zweite und dritte Gebot handeln von den Pflich- ten gegen Gott. Nicht nur der Samen des Bilsenkrautes, sondern auch der des Stechapfels ist giftig. Das Gebet vor und nach dem Esten ist eine alte und löbliche Gewohnheit. Weder die Gefäße von Zinn noch die von Kupfer taugen zum Kochen saurer Speisen. Der Esel geht zwar nicht schnell, jedoch sicher. Der Kampf mit unsern Neigungen ist nicht angenehm, aber heilbringend. Der Sper- ling verzehrt zwar manches Getreidekorn, aber auch manches schädliche Insekt. Die Gesetze bestrafen nicht allein den Stehler, sondern auch den Hehler. Die Eltern Jesu freuten sich seines Verstandes und seiner Antrvorten. Im Alterthum bediente man sich im Kriege weder der Kanonen, noch der Flinten und Pistolen. Das kurische Haff gehört theils zum Königsberger, theils zum Gumbinner Regierungsbezirke. Die Kräfte wachsen durch Eintracht und werden durch Zwietracht geschwächt. Die Wolken schweben über uns in der Luft, bald hoch Äber den Köpfen, bald niedrig. Die Provinz Preußen führt vorzüglich aus: Getreide, Holz, Leinsaat, Borsten. 17. Der deutsche Kaiser Maximilian der Erste schaffte das Faustrecht ab und führte die Posten ein. Die Weichsel entspringt auf dem Kar- pathengebirge und fließt von Süden nach Norden der Ostsee zu. Die gefüllten Rosen tragen keinen Samen, sondern pflanzen sich durch Schösslinge fort. Die Schwalben bauen ihre Nester theils an Häu- sern, theils an hohen Mauern, theils in der Erde und ziehen im Herbste fort. Die Wachteln halten sich in der Nähe von Getreidefel- dern auf und suchen ihren Verfolgern zuerst durch Laufen, dann durch Fliegen zu entgehen. Der Sperling nistet in Thürmen, hohlen Bäumen und Dächern und nährt sich von kleinen Thieren, Getreide und Obst. Die Nachtigall hält sich auf dicht belaubten Bäumen, in Hecken und Gebüschen auf und singt weniger am Tage als gegen die Nacht. Die Störche nisten gewöhnlich auf den Giebeln der Häu- ser oder auf hohen Bäumen und ernähren sich von Fröschen, Schlan- gen und anderen Sumpfthieren. Der Aal lebt im Wasser und hat zum Unterschiede von den Schlangen einen breiten, fischartigen Schwanz. Die Fische halten sich im Wasser auf und sterben bald außerhalb desselben. Der Specht schlägt mit seinem Schnabel häufig an Bäume und frisst dann die herauskriechenden Holzwürmer. Die Spinnen fangen sich Insekten in ausgespannten Geweben und saugen ihnen das Blut aus. Der Hamster legt sich einen großen Kornvor-

8. Preußischer Kinderfreund - S. 24

1859 - Königsberg : Bon
24 armen Mannes, die vor dem Hause waren, spielt mit ihnen, geht mit ihnen in die Stube und denkt nimmer an’s Fortgehen. Nicht anders, als ein Schäflein, das sich von der Heerde verlaufen hat und in der Wildniss herumirrt; wenn es wieder zu seines Gleichen kommt, so hat es keinen Kummer mehr. Der Tagelöhner fragt das Kind, wo es herkomme. „Vom Gutenberg.“ — „Wie heisst dein Vater?“ „Ich habe keinen Vater.“ — „Wie heisst deine Mutter?“ „Ich habe keine Mutter.“ — „Wem gehörst du denn an?“ „Ich gehöre Nie- mandem sonst an.“ Aus Allem, was er fragte, war nur so viel her- auszubringen, dass das Kind von den Bettelleuten sei aufgelesen worden, dass es mehrere Jahre mit ihnen herumgezogen, dass sie es zuletzt haben sitzen lassen, und dass es jetzt da sei. Als der Tage- löhner mit den 8einigen zu Nacht ass, setzte sich das fremde Kind auch an den Tisch. Als es Zeit war zu schlafen, legte es sich auf die Ofenbank und schlief auch; so den andern Tag, so den dritten. Denn der Mann dachte: „Ich kann das Kind nicht wieder in sein Elend hinausjagen, so schwer es mir ankommt, eins mehr zu ernäh- ren.“ Aber am dritten Tage sagt er zu seiner Frau: „Frau, ich will’s doch auch dem Herrn Pfarrer anzeigen.“ Der Pfarrherr lobte die gute Denkart des armen Mannes. „Aber das Mägdlein,“ sagte er, „soll nicht das Brot mit Euren Kindlein theilen; sonst werden die Stücklein zu klein. Ich will ihm einen Vater und eine Mutter su- chen.“ — Also ging der Pfarrherr zu einem wohlhabenden und gut- denkenden Manne in seinem Kirchspiel, der selber wenig Kinder hatte, und sagte: „Peter, wollt Ihr ein Geschenk annehmen?“ — „Nachdem’s ist!“ sagte der Mann. — „Es kommt von unserm lieben Herrgott.“ — „Wenn’s von dem kommt, so ist’t kein Fehler.“ — Also bot ihm der Pfarrherr das verlassene Mägdlein an und erzählte ihm die Ge- schichte dazu. Der Mann sagte: „Ich will mit meiner Frau reden. Es wird nicht fehlen.“ Der Mann und die Frau nahmen das Kind mit Freuden auf. „Wenn’s gut thut,“ sagte der Mapn, „so will ich’s erziehen, bis es sein -Stücklein Brot selber verdienen kann. Wenns nicht gut thut, so will ich’s wenigstens behalten bis in’s Frühjahr. Denn dem Winter darf man keine Kinder anvertrauen.“ — Jetzt hat er’s schon viermal überwintert und viermal übersommert auch. Denn das Kind thut gut, ist folgsam und dankbar, und fleissig in der Schule. Und Speise und Trank ist nicht der grösste Gotteslohn, den das fromme Ehepaar an ihm ausübt, sondern die christliche Zucht, die väterliche Erziehung und mütterliche Pflege. Wer das fremde Töchter- lein unter den andern in der Schule sieht, erkennt es nicht wieder, so gut sieht es aus, und so sauber ist es gekleidet. Was ihr gethan habt Einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan. 26. Das Vogelnest. Knabe, ich bitt' dich, so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an! O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin; die werden erschrecken und ängstlich schrei'n, wenn du schärfst mit den großen Augen hinein." '

9. Preußischer Kinderfreund - S. 9

1859 - Königsberg : Bon
y von Andern gelobt und geehrt sein. Das Angenehme mag jeder Mensch; das Gute will nur der Gute. Kinder sollen ihre Eltern liehen und ihnen gehorsam sein. Jedermann soll unter allen Umständen die Unwahrheit fliehen und die Wahrheit be- zeugen in Wort und That. Du sollst Gott liehen von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüthe, und dei- nen Nächsten als dich selbst. Du sollst nicht nur Jedem das Seine lassen, sondern ihm auch mit dem Deinen beistehen. Als Nachfolger Jesu Christi sollen auch wir das Lehen für die Wahrheit und für die Brüder lassen. In der Kälte muss das Wasser zu Eis gefrieren, in der Wärme das Eis aufthauen. Alle Menschen müssen sterben und von der Erde scheiden. Ein losgelassener Stein muss sinken und zur Erde fallen. Der Mensch als freies Wesen muss nicht, sondern er soll das Gute thun und das Böse hassen. Hi. Zusammengesetzte Sähe. 20. 1. Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass die Erde eine Kugelgestalt hat. Es ist selten, dass aus einem unfolgsamen Schüler ein brauchbarer Mensch wird. Es ist recht, dass Diebe bestraft werden. Dass man sich gegenseitig grüßt, ist ursprünglich eine schöne Sitte. Dass die Wahrheit zuletzt immer den Sieg davon tragen muss, ist aus- gemacht. Dass Eltern die ungehorsamen Kinder strafen, ist durchaus nothwendig. Dass Gott die Gebete der Frommen erhört, steht fest. Es ist besser, dass ein Kind jetzt weint, als dass die Eltern später weinen. 2. Die Hoffnung, dass wir nach dem Tode fortleben, gewährt uns das Evangelium. Den unschuldig Leidenden kann die Ueberzeu- gung trösten, dass das Gute stets belohnt und das Böse bestraft wird. Brave Kinder werden sich stets erinnern, dass ihre Eltern ihnen zahl- lose Wohlthaten erwiesen haben. Der liebevolle Mensch freut sich, dass Andere glücklich sind. 3. Manche Eltern haben es darin versehen, dass sie gegen ihre Kinder zu nachsichtig waren. Der Schlechte entschuldigt sich damit, dass Andere auch schlecht sind. So mancher böse Mensch ist Schuld daran, dass Andere böse geworden sind. Jeder soll Alles dazu thun, dass er seine Geschäfte so gut ausrichtet als möglich. 4. Christus gebietet uns, dass wir unsere Nächsten lieben sollen, als uns selbst. Man wusste vor 300 Jahren noch nicht, ob sich die Erde um die Sonne, oder die Sonne um die Erde bewegt. Der Preuße Kopernikus hat entdeckt, dass die Erde und alle Planeten sich um die Sonne als ihren Mittelpunkt bewegen. Gott befahl dem

10. Preußischer Kinderfreund - S. 26

1859 - Königsberg : Bon
26 er wolle rufen: „Herein, herein!" und sprechen: „Komm nur, mein lieber Gast, ich fand bei dir auch stamme Rast. Wie du gethan, so gescheh' dir heut; geh ein in des Himmels ew'ge Freud'!" O-ib mir, mein Sohn, dein Herz; und lass deinen Augen meine Wege gefallen. 29. Der Löwe und der Hase. Ein Löwe würdigte einen drolligen Hasen seiner nähern Bekanntschaft. „Aber ist es denn wahr,“ fragte ihn der Hase, „dass euch Löwen ein elender, krähender Hahn so leicht ver- jagen kann?“'—„Allerdings ist es wahr,“ antwortete der Löwe; „und es ist eine allgemeine Bemerkung, dass wir grossen Thiere durchgängig eine gewisse kleine Schwachheit an uns haben. So wirst du zum Beispiel von dem Elephanten gehört haben, dass ihm das Grunzen eines Schweines Schauder und Entsetzen erweckt.“ — „Wahrhaftig?“ unterbrach ihn der Hase. „Ja, nun begreife ich auch, warum wir Hasen uns so entsetzlich vor den Hunden fürchten.“ Lessing. 30. Wandersmann und Lerche. W. Lerche, wie früh schon fliegest du jauchzend der Morgensonne zu? L. Will dem lieben Gott mit Singen Dank für Leben und Nahrung bringen: das ist von Alters her mein Brauch: Wandersmann, deiner doch wohl auch? Und wie so laut in den Lüften sie sang, und wie er schritt mit munte- rem Gang, war es so froh, so hell den Zwei'n im lieben klaren Sonnenschein. Und Gott, der Herr im Himmel droben, hörte gar gern ihr Danken und Loben. Hey. 31. Der junge Norweger. „So," sagte eine Mutter in Norwegen zu ihrem zehnjährigen Söhnlein, „so, nimm daö Fleisch und bring's dem armen Weibe, dass es sich doch auch freuen kann zu Weihnachten, wo man kein Christen- herz betrübt lassen soll." Und der Knabe nimmt daö Fleisch auf seinen Schlitten und fahrt getrosten Muthes hinaus der Hütte des armen Weibes zu. Da er aber in den tiefen Hohlweg kommt, sieht er auf einmal einen großen Hund hinter seinem Schlitten. Dem dünkt das Fleisch zu appetitlich, und mehr als einmal macht er Miene, darnach zu schnappen. Aber so oft der Junge das wahrnimmt, bleibt er stehn, droht dem Hunde mit dem Finger und sagt: „Schäme dich, du großer Hund, das gehört meiner Mutter!" Endlich da, wo der Weg von Moff nach Christiania ausläuft, wird der Hund auf ein- mal durch das Geschelle eines heranfahrenden Schlittens verscheucht, und läuft zurück. Aber die Reisenden, die in dem Schlitten sitzen, halten mit entsetzten Gesichtern vor dem Knaben und rufen: „Um Gottes Willen, Kind! hat dir der Wolf nichts gethan?" Da sieht
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